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Netzwerk-Lotsen

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Überblick

Das im Herbst 2018 gestartete Fortbildungs- und Austauschprojekt der „Netzwerk-Lotsen“ richtet sich an die hessische Schullandschaft und adressiert neben den Lehrkräften auch die Schulpsychologie sowie die Schulsozialarbeit. Ziel ist es, die Lotsinnen und Lotsen pädagogisch fortzubilden und in den Verlaufsformen der Radikalisierung und der Phänomenologie des Extremismus zu schulen.

So sollen sie schon bei ersten Anzeichen von Extremismus agieren können:  

  • Erkennen-Können von Radikalisierung und extremistisch motiviertem Verhalten von Schülerinnen und Schülern sowie
  • Kenntnis und Vermittlung bestehender Formate und Hilfsangebote der in der Extremismusprävention tätigen hessischen Trägerlandschaft.

Dabei stehen die aus dem konkreten Schulalltag unmittelbar rückgemeldeten Bedarfe und Interessen der Lehrkräfte im Mittelpunkt.

Die Fortbildung wird von Akteuren der hessischen Sicherheitsbehörden sowie der zivilgesellschaftlichen Trägerlandschaft umgesetzt und erfolgt im fachlichen Einvernehmen mit dem Hessischen Informations- und Kompetenzzentrum gegen Extremismus (HKE).

Die Formate für die Netzwerk-Lotsinnen und Netzwerk-Lotsen werden ausschließlich digital angeboten. Damit werden nicht nur digitale Kompetenzen genutzt, sondern auch Aufwände, die mit Präsenztreffen zwangsläufig einhergingen und mit schulischen Aufgaben terminlich nur schwierig zu vereinbaren wären, vermieden. Dieser Anspruch spiegelt sich auch in dem Ansatz wider, die Fortbildungsinhalte  am späten Nachmittag anzubieten und Expertenwissen einzuspielen, das ganz unmittelbar auf die Bedarfe der Lehrkräfte, der Schulpsychologie, der Schulsozialarbeit usw. eingehen kann.

Den Auftakt der digitalen Fortbildungen bildete die Thematik „Antisemitismus im verschwörungsideologischen Kontext – medienpädagogische Zugänge“ (Jüdisches Museum Frankfurt sowie Digitale Helden gGmbH. Zusätzliche Formate wurden im thematischen Umfeld „Rechtsextremismus und Neue Rechte“, „Islamismus und islamistische Ideologien“ sowie „Radikalisierung im digitalen Raum“ umgesetzt.

Weitere Veranstaltungen befinden sich in der Planung.

Außerdem haben Lotsinnen und Lotsen an den beiden Digitalen Fachtagen des HKE (2021 und 2022) teilgenommen, von denen sich der zweite („Jüdisches Leben in Hessen, Antisemitismus und Antisemitismusprävention“) in besonderem Maß mit Erscheinungsformen des Antisemitismus beschäftigt hat.

Am 21. September 2018 wurde in Bad Homburg die Auftaktveranstaltung zum Projekt durchgeführt. Dabei wurden Lehrkräfte, Schulleitungen, Schulsozialarbeiter sowie Schulpsychologen zum Thema Antisemitismus und seinen zahlreichen Facetten informiert. Als Experten referierten das Landesamt für Verfassungsschutz (LfV), das Hessische Informations- und Kompetenzzentrum gegen Extremismus (HKE), das Hessische Kultusministerium sowie das Pädagogische Zentrum des Fritz-Bauer-Instituts und das Jüdische Museum.

Im Frühjahr 2019 haben in fachlicher Kooperation des Pädagogischen Zentrums des Fritz-Bauer-Instituts mit der Bildungsstätte Anne Frank e. V. vier Fachtage – im Präsenzformat – mit dem Schwerpunkt „Antisemitismusprävention im schulischen Umfeld“ stattgefunden.

Am 2. März 2020 wurde die zweite Fachtagung des Präventionsprojekts Netzwerk-Lotsen in der Humboldtschule in Bad Homburg unter Teilnahme des damaligen Hessischen Innenministers Peter Beuth und des damaligen Hessischen Kultusministers Prof. Dr. R. Alexander Lorz veranstaltet. Dabei wurden Lehrkräfte, Schulleitungen, Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter sowie Schulpsychologinnen und Schulpsychologen zum Thema Rechtsextremismus, Linksextremismus und Islamismus informiert. Hierzu referierten unter anderem das Demokratiezentrum Hessen zum „Umgang mit Rechtsextremismus an Schulen“, die Point Alpha Akademie zur „Demokratiebildung am außerschulischen Lernort“ und Violence Prevention Network gGmbH zum Thema „Jugendliche zwischen Religion und Extremismus“.

Gegenwärtig haben sich hessenweit bereits mehr als 250 Lehrkräfte, Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter sowie Schulpsychologen und -psychologinnen als Netzwerk-Lotsen dem Fortbildungsprojekt angeschlossen. Sie eignen sich daher für die Trägerlandschaft als unmittelbare Ansprechpartner in der Schullandschaft, wenn es um das Anbieten und Vorstellen der Projektformate im Feld der Bekämpfung des Antisemitismus und weiterer Formen des Extremismus geht.

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