Das im Herbst 2018 gestartete Fortbildungs- und Austauschprojekt der „Netzwerk-Lotsen“ richtet sich an die hessische Schullandschaft und adressiert neben den Lehrkräften auch die Schulpsychologie sowie die Schulsozialarbeit. Ziel ist es, die Lotsinnen und Lotsen pädagogisch fortzubilden und in den Verlaufsformen der Radikalisierung und der Phänomenologie des Extremismus zu schulen.
So sollen sie schon bei ersten Anzeichen von Extremismus handlungssicher agieren können und schnelle, passgenaue und zeitnahe Hilfestellungen vermitteln.
Ihre anspruchsvolle Aufgabe besteht in einem Dreiklang:
- Erkennen- und Beraten-Können (am Schulort: Kollegium, Schulleitungen, Eltern) im Fall von Radikalisierung und extremistisch motiviertem Verhalten von Schülerinnen und Schülern,
- Kenntnis und Vermittlung bestehender Formate und Hilfsangebote der in der Extremismusprävention tätigen hessischen Trägerlandschaft sowie
- niedrigschwellig-kollegialer Austausch (Best Practice) durch das Knüpfen und Bespielen eines hessenweiten Netzwerks.
Dabei stehen die die aus dem konkreten Schulalltag unmittelbar rückgemeldeten Bedarfe und Interessen der Lehrkräfte im Mittelpunkt:
- Welche Kompetenzen werden benötigt, um angemessen und rechtzeitig – präventiv und intervenierend – mit Radikalisierung und Extremismus umgehen zu können?
- Wie können Lehrkräfte im besonderen Vertrauensverhältnis zu den Schülern verlässlich (neue) Verhaltensformen deuten und – wenn nötig – Hilfsangebote vermitteln?
- Wie kann eine Vernetzung gewährleistet werden, die einen unkomplizierten (digitalen) Austausch untereinander – und auch mit fachlich qualifizierten nicht-schulischen Akteuren – über gemachte eigene Wahrnehmungen und Erfahrungen ermöglicht?
Die Fortbildung wird von renommierten Akteuren der hessischen zivilgesellschaftlichen Trägerlandschaft umgesetzt und erfolgt im fachlichen Einvernehmen mit dem Hessischen Informations- und Kompetenzzentrum gegen Extremismus (HKE).